Heizen und kühlen mit dem Eisspeicher

Maurer Energie- und Ingenieurleistungen GmbH & Co. KG entwickelt für die Kreissparkasse Rottweil ein innovatives Wärme- und Klimakonzept

Eisspeicherheizung – das klingt zunächst nach einem Widerspruch. Wie soll man mit Eis heizen? Gar nicht, lautet die verblüffende Antwort. Mit dem Eis wird nicht geheizt. Es entsteht beim Heizen sozusagen als Nebenprodukt auf der kalten Seite einer Wärmepumpe. Das Eis wird in einem im Erdreich eingelassenen Behälter gespeichert. Im Sommer nutzt man dieses Eis dann zum Kühlen. Die Kreissparkasse Rottweil setzt bei ihrer modernisierten und erweiterten Hauptgeschäftsstelle auf diese nachhaltige Technologie und leistet damit einen Beitrag zum Klimaschutz.

25 Millionen Euro hat die Kreissparkasse in den Um- und Anbau ihres Gebäudes in Rottweil investiert und es optisch, organisatorisch und technisch auf den neuesten Stand gebracht. Eine zentrale Rolle bei der Planung spielte die zukunftsweisende Beheizung, Kühlung und Klimatisierung der Räume. Das Ziel war eine möglichst ressourcenschonende Lösung, die dennoch die hohen Anforderungen erfüllt. In der Firmengruppe Maurer fand man den richtigen Partner für die Konzeption und Planung. Die Maurer Energie- und Ingenieurleistungen GmbH & Co. KG konnte durch Kompetenz und Erfahrung überzeugen und entwickelte ein speziell auf die Kreissparkasse zugeschnittenes Heiz- und Klimakonzept.

„Eisspeichersysteme eignen sich insbesondere für Gebäude, in denen ganzjährig Wärme- und Kälteenergie benötigt wird“, erklärt Tobias Maurer, Geschäftsführer der Firmengruppe Maurer. Bei der Kreissparkasse wurde ein 670 Kubikmeter Wasser fassender Behälter aus Beton im Erdreich eingebracht – 16 Meter im Durchmesser und vier Meter hoch. Mit diesem ist eine 150 Kilowatt starke Wärmepumpenanlage verbunden, die zweite wesentliche Komponente des Systems. Durch mehrere elektrisch angetriebene Verdichter bringt sie einen Kreislauf in Gang, bei dem am Verflüssiger die benötigte Menge Wärme entsteht und nebenbei am Verdampfer Eis erzeugt wird. Die Wärmepumpe arbeitet dabei reversibel. Das heißt, dass sie im Sommer, wenn das Eis im Speicher verbraucht sein sollte, auch als Kältemaschine kühle Temperaturen für das Gebäude garantieren kann. 

Im Herbst ist das gespeicherte Wasser etwa 10 Grad C warm. Weil die Wärmepumpe diese Energie aus dem Wasser zur Wärmeerzeugung nutzt, kühlt sich das Wasser über den Winter ab und der Speicher friert allmählich zu. Im Frühjahr sollte der Speicher dann weitgehend mit Eis gefüllt sein, denn dieses benötigt das System, um im Sommer die Räume zu kühlen. Am Ende des Sommers ist das Eis geschmolzen, und es steht wieder Wasser als Energiequelle zum Heizen im Winter zur Verfügung. So wiederholt sich das Jahr für Jahr. Die Firmengruppe Maurer hat dafür eine eigene Regelung mit vier verschiedenen Modi für einen optimalen Betrieb entwickelt. 

„Das System ist umweltschonend und nachhaltig. Die Wärmepumpenanlage benötigt lediglich den Antriebsstrom für den Verdichter, fossile Energien werden nur zu Spitzenlastzeiten benötigt“, so Tobias Maurer. Im Gebäude wurde ein Gas-Brennwertkessel installiert, damit die Beheizung, wenn der Speicher im Frühjahr voll ist, dennoch gesichert werden kann. 

Wir haben hohe Anforderungen an die energetische Versorgung unseres neuen Gebäudes. Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz spielen für uns eine wichtige Rolle. Mit der Maurer Energie- und Ingenieurleistungen GmbH & Co. KG als Planer und der H. Maurer GmbH & Co. KG als ausführendem Unternehmen hatten wir einen kompetenten und verlässlichen Partner über den gesamten Projektverlauf. Das ausgearbeitete Energiekonzept erfüllt unsere Erwartungen vollständig.

Roland Eckhardt
Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Rottweil

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